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Schließung des Sozialkaufhauses droht

Dem Sozialkaufhaus Tisch und Teller in Flörsheim droht im Frühjahr 2024 die Schließung. Die soziale Einrichtung der Regionalen Diakonie Main-Taunus besteht seit fast 15 Jahren und ist ein Leuchtturmprojekt in der Region des Main-Taunus-Kreises.
Zwei Personen vor der geschlossenen Tür des Sozialkaufhauses Tisch und Teller - Leitung des Sozialkaufhauses und Leitung der Regionalen Diakonie
© RD HN

Schließung droht

Flörsheimer Sozialkaufhaus Tisch und Teller vor dem Aus!

Dem Sozialkaufhaus Tisch und Teller in Flörsheim droht im kommenden Frühjahr die Schließung. Die soziale Einrichtung der Regionalen Diakonie Main-Taunus besteht seit fast 15 Jahren und ist ein Leuchtturmprojekt in der Region des Main-Taunus-Kreises.

Tisch und Teller ist nicht nur ein Sozialkaufhaus, in dem man günstig einkaufen kann, sondern es ermöglicht Langzeitarbeitslosen eine Beschäftigung. Zudem gibt es eine professionelle Fahrradwerkstatt und vor allem ist Tisch und Teller für viele Menschen ein Ort der Begegnung, ein „Sozialraum“ in der Umgebung geworden, der nicht mehr wegzudenken ist. Dennoch droht dieser einmaligen Institution die Schließung, da die Mittel der Kostenträger nicht mehr ausreichen.

Über eine Million Euro wurde in den letzten Jahren von der Regionalen Diakonie in Tisch und Teller investiert, da aber die finanzielle Situation sich beim Bund, in der Kommune und in der Kirche sehr verändert hat, kann die Weiterführung des Zuschusses leider nicht mehr gewährt werden. „Das ist äußerst bedauerlich und ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Tisch und Teller für ihr außerordentliches Engagement. Dennoch werden wir – als soziale Arbeit der evangelischen Kirche – auch weiter in Arbeitsfelder für Bedürftige investieren“, so Volker Knöll, Geschäftsführer der Regionale Diakonie in Hessen und Nassau gGmbH.

Dabei war das Sozialkaufhaus gerade im Aufwind. Durch die neue Leitung der Regionalen Diakonie Main-Taunus, Peggy Hoffmann, und der Betriebsleitung von Tisch und Teller, Heike Rosa, hat das Sozialkaufhaus seit Frühjahr 2022 richtig Fahrt aufgenommen. Besondere Veranstaltungen und Angebote wurden im Rahmen eines Nachhaltigkeitskonzeptes initiiert wie z.B. Up-Cyling Workshops. Mittlerweile gibt es neben einer festen auch eine mobile Fahrradwerkstatt und auch die Zusammenarbeit mit den Kommunen hinsichtlich Sachspenden und Nachhaltigkeit wurde weiter gefestigt. Gerade wurde das Sozialkaufhaus im Rahmen der 28. „AFS Youth Assembly“ in New York vorgestellt. Weitere spannende Projekte warten auf ihre Umsetzung.

„Wenn wir einen oder mehrere verlässliche Partner finden, die Tisch und Teller jährlich mit 150.000 Euro unterstützten würden, dann könnten wir das Sozialkaufhaus weiterleben lassen“, sagt Peggy Hoffmann engagiert. „Und es wäre so wichtig, diese Existenz dieser sozialen Einrichtung der Kirche aufrechtzuerhalten. Tisch und Teller ist ein Ort der gelebten Nächstenliebe. Wir sind so viel mehr als nur ein Kaufhaus! Einerseits Gebrauchtwarenmarkt, andererseits bieten wir Langzeitarbeitslosen eine neue Perspektive indem wir ihnen eine Beschäftigung ermöglichen.“ Zudem verfügt das Sozialkaufhaus über knapp 6.000 Kundenkarten von Menschen, die finanziell nicht gut aufgestellt sind. Ärmere Menschen können mit 25 % Rabatt ihren Bedarf an Möbeln und Hausrat für den Alltag decken. „Ein Sozialkaufhaus, in dem Menschen preiswert Gegenstände für ihr Leben erstehen können, werde in der Region dringend benötigt“, sagt Heike Rosa. Doch nicht nur Menschen im Leistungsbezug (SGB II) oder Sozialhilfeempfänger (SGB XII) zählen zu den Kunden, auch Menschen mit Arbeit, denen das Geld einfach nicht mehr reicht, kaufen bei Tisch und Teller ein.

Und im Laufe der Zeit entwickelte sich Tisch und Teller auch zu einem Ort, der mit Stolz als „Ankerpunkt“ und „Kontakt-und Begegnungsstätte“ bezeichnet werden kann, betont Hoffmann. „Wir sind zu einem wichtigen Sozialraum für viele Menschen geworden und in der Region nicht mehr wegzudenken. Wo sollen all die Menschen hingehen, wenn Tisch und Teller nicht mehr existiert?”

Institutionen, Stiftungen und Unternehmen, die sich vorstellen können, Tisch und Teller mit seinem Alleinstellungmerkmal auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau zu retten und zu erhalten, können sich direkt an die Leitung der Regionalen Diakonie Main-Taunus, Peggy Hoffmann, wenden. Zwei Förderer hat Frau Hoffmann schon gewinnen können. Vielleicht kann das Sozialkaufhaus doch vor dem Aus gerettet werden und damit der „Ankerpunkt“ in der Region erhalten werden?

Hintergrundinformation zu der Regionalen Diakonie Main-Taunus

Die Regionale Diakonie Main-Taunus ist Teil der Regionale Diakonie in Hessen und Nassau gGmbH. Mit jeder der 17 Regionalen Diakonien in Hessen und Rheinland-Pfalz leisten wir aktiv die soziale Arbeit der Evangelischen Kirche. Dafür setzen sich, engagiert und professionell, über 1.300 Mitarbeitende sowie rund 5.000 Ehrenamtliche ein. Unsere Angebote können von jeder und jedem in Anspruch genommen werden, unabhängig von Nationalität, Religion und sozialem Status. Wir beraten, begleiten und betreuen im Jahr ca. 120.000 Menschen und leisten Hilfe zur Selbsthilfe. Soziale Notlagen und Krisen werden dabei ebenso abgedeckt wie psychosoziale Unterstützung und Begleitung, Jugendhilfe, Schwangerenberatung, Seniorenarbeit, Sozialberatung, Männerberatung, Arbeitsförderung und vieles mehr.

Quelle: Regionale Diakonie Main-Taunus, 18.10.2023

Weitere Informationen zum Thema auf unseren Webseiten

Zur Webseite des Sozialkaufhauses:
https://www.tisch-teller.de/

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