Erhöhte Nachfrage nach Schuldnerberatung wegen der Pandemie
Zwei Drittel der gemeinnützigen Schuldnerberatungsstellen verzeichnen Anstieg der Anfragen nach Beratung
DIAKONIE DEUTSCHLAND, BERLIN. Immer mehr Menschen geraten durch die Folgen der Pandemie in finanzielle Not. Im ersten Halbjahr 2021 verzeichneten die gemeinnützigen Schuldnerberatungsstellen in Deutschland im Vergleich zum Aufkommen vor der Pandemie einen deutlichen Anstieg der Anfragen nach Beratung.
Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AGSBV). Bei über zwei Dritteln der befragten Beratungsstellen erhöhte sich die Anzahl der Anfragen im Vergleich zum Zeitraum vor der Pandemie. Bei fast der Hälfte betrug der Anstieg zwischen zehn und 30 Prozent; knapp ein Fünftel der Beratungsstellen beobachtete sogar eine Zunahme des Beratungsbedarfs um mehr als 30 Prozent. Insgesamt beteiligten sich 461 Beratungsstellen an der Umfrage, davon knapp 300 von Caritas und Diakonie.
Maria Loheide, Vorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland: “Die steigende Nachfrage nach sozialer Schuldnerberatung ist alarmierend. Zu Beginn der Pandemie konnten sich viele Menschen noch durch Rücklagen oder privat geliehenes Geld finanziell über Wasser halten. Inzwischen können viele ihre Überschuldungssituation jedoch nicht mehr kompensieren.”
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Quelle: Diakonie Deutschland, 27.10.2021
Grafik: Diakonie/Francesco Ciccolella